Unter dem Begriff „Diabetes mellitus“ werden verschiedene Stoffwechselstörungen zusammengefasst, die durch erhöhte Blutzuckerwerte gekennzeichnet sind. Die bekanntesten Formen sind der Diabetes Typ 1 und der Diabetes Typ 2.
In Deutschland sind aktuell circa 11 Millionen Menschen an Diabetes erkrankt, Tendenz steigend. Davon leiden circa 95 % an Diabetes Typ 2 und ein Großteil dieser Personen gehört der Altersgruppe 65 Plus an.

Weitere Informationen
Deutsche Diabetes Hilfe
Hilfreiche Informationen zu geeigneter Ernährung und Rezepte bei Diabetes.
Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE):
Informationen für Betroffene und Angehörige und Materialien für Fachkräfte zum Thema Ernährungsempfehlungen bei Diabetes.
DGE-Qualitätsstandard für die Verpflegung mit „Essen auf Rädern“ und in Senioreneinrichtungen:
Informationen zur Verpflegung bei Typ-2-Diabetes in Kapitel 4.6.7 (S. 77).
Bundesinstitut für öffentliche Gesundheit (BlÖG)
Diabetesinformationsportal diabinfo:
Rezeptideen und Ernährungsempfehlungen
Diabetes mellitus Typ 2 („Altersdiabetes“) - Risikofaktoren und Behandlung
Beim Diabetes mellitus Typ 2, auch Altersdiabetes genannt, liegt ein relativer Insulinmangel aufgrund einer gestörten Insulinwirkung vor. Ein ungesunder Lebensstil begünstigt häufig die Entwicklung.
Zu den Risikofaktoren zählen:
- Unausgewogene Ernährung
- Fettreiche Ernährung
- Übergewicht
- Bewegungsmangel
Was ist Typ-2-Diabetes - einfach und gut verständlich erklärt
Erklär-Video der Deutschen Diabetes Hilfe.
Diabetes mellitus Typ 1
Wussten Sie schon?…
- … dass Typ-1-Diabetes nichts mit Ernährung oder Lebensstil zu tun hat?
- … dass Typ-1-Diabetes eine Autoimmunerkrankung ist?
- … dass Typ-1-Diabetes meist schon im Kinder- und Jugendalter auftritt?
Die Deutsche Diabetes Hilfe informiert auf ihrer Website über Typ-1-Diabetes.
Auf der Website des Diabetesinformationsportals diabinfo gibt es auch Informationen zu Typ-1-Diabetes sowie Informationen in Leichter Sprache.
Behandlung des Diabetes bei älteren Menschen
Nicht jeder Diabetes ist folgenschwer. Bei der Behandlung sollte darauf geachtet werden, dass die Blutzuckerwerte im Normbereich liegen. Auf diese Weise können Spätfolgen vermieden oder abgemildert werden.
Zu den Spätfolgen zählen:
- Durchblutungsstörungen der Extremitäten
- Nierenschäden (Nephropathie)
- Nervenschäden (Neuropathie)
- Augenschäden (Retinopathie)
Ernährung bei Diabetes
Neben der medikamentösen Behandlung des Diabetes nimmt die Ernährung eine wichtige Rolle ein. Empfohlen wird eine vollwertige, ausgewogene Ernährung. Sie bewirkt, dass der Blutzuckerspiegel weniger stark schwankt und Folgeschäden vermieden werden können.
Zucker bzw. Kohlenhydrate sind – entgegen alter Empfehlungen – nicht verboten. Es sollten allerdings bevorzugt Kohlenhydrate mit einem hohen Ballaststoffanteil verzehrt werden (z. B. Gemüse, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Obst).
Unter Einbeziehung von saisonalen und regionalen Lebensmitteln können so genussvolle und abwechslungsreiche Mahlzeiten entstehen.
Weitere Ernährungsempfehlungen, die bei der Behandlung von Diabetes unterstützen können:
- Der Blutzuckerspiegel steigt langsamer an bei der Kombination von zuckerhaltigen und protein-, fett-, ballaststoffreichen Lebensmitteln (z.B. Marmelade, Quark und Vollkornbrot).
- Es sollten regelmäßig kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt gegessen werden. Ideal sind 5 Mahlzeiten pro Tag. So können Blutzuckerschwankungen vermieden werden.
- Bei Süßungsmitteln unterscheidet man zwischen Haushaltszucker, Zuckeraustauschstoffen und Süßstoffen
- Haushaltszucker (Saccharose) war früher für Diabetiker verboten. Heute sind kleine Mengen erlaubt. Dies gilt auch für zuckerreiche Lebensmittel wie Honig und Marmelade.
- Zuckeraustauschstoffe wie Fruchtzucker oder Sorbit enthalten fast ebenso viele Kalorien wie Haushaltszucker. In größeren Mengen wirken Sie zudem abführend. Sie werden Menschen mit Diabetes mellitus heute nicht mehr empfohlen.
- Süßstoffe (z. B. Aspartam oder Saccharin) sind empfehlenswert, da sie den Blutzucker nicht erhöhen.
- Alkohol sollte nur im Zusammenhang mit kohlenhydrathaltigen Mahlzeiten (z.B. ein belegtes Vollkornbrot) getrunken werden, da sonst eine „lebensgefährliche“ Unterzuckerung folgen kann. Deshalb niemals Kohlenhydrate einsparen, wenn Alkohol getrunken wird!
- Spezielle Lebensmittel für Diabetiker sind nicht erforderlich und haben keinen zusätzlichen Nutzen.
- Wenn die Gefahr einer nächtlichen Unterzuckerung besteht, nehmen Sie eine kohlenhydrat- und ballaststoffreiche Spätmahlzeit ein.
- Durch regelmäßige Kontrollen der Blutzuckerwerte können Blutzuckerentgleisungen schnell erkannt werden und entsprechende Gegenmaßnahmen erfolgen.
Bei hochaltrigen Menschen mit Diabetes sollten die Behandlungsziele mit dem behandelnden Arzt individuell festgelegt und an den funktionellen Status und Allgemeinzustand des Einzelnen angepasst werden. In erster Linie sollten Behandlungen die Lebensqualität erhalten und zusätzliche Komplikationen vermieden werden.
diabinfo-Mediathek
In der Mediathek des Diabetesinformationsportals diabinfo finden Sie Videos und Podcasts zum Leben mit Diabetes, u.a. auch zum Thema Ernährung.