Kau- und Schluckstörungen

Kau- und Schluckstörungen bei älteren Menschen sind zwei verschiedene Krankheitsbilder mit unterschiedlicher Ursache und benötigen daher unterschiedliche Therapien. Beide Beeinträchtigungen können jedoch Mangelernährung zur Folge haben.

Kaubeschwerden und Kaustörungen

Bei Kaubeschwerden und -störungen werden die Speisen nicht mehr ausreichend zerkleinert. Es werden weniger Geschmacks- und Aromastoffe freigesetzt, wodurch der weitere Verdauungsprozess beeinträchtigt werden kann. Die Lebensmittelauswahl wird bei den Betroffenen deshalb häufiger eingeschränkt (z. B. weniger harte, rohe Lebensmittel). Oftmals kann dadurch aber die Nährstoffversorgung nicht mehr sichergestellt werden.

Die Ursachen und Symptome von Kaustörungen liegen meist im Mundraum und an den Zähnen. Hier sind z. B. Zahnverlust, schlechtsitzende Prothesen, Mundtrockenheit und Krankheiten im Mundraum zu nennen. All diese Beschwerden können zum Teil durch eine Zahnsanierungen und bessere Mundhygiene behoben werden. Können die Beschwerden nicht gelindert werden, ist die Speisenzubereitung ein guter Lösungsansatz. Dabei kann vorübergehend die Konsistenz der Lebensmittel an das individuelle Kauvermögen angepasst werden, beispielsweise durch:

  • Gemüse nährstoffschonend aber etwas weicher garen
  • Obst und rohes Gemüse klein schneiden oder raspeln
  • Fleisch durch geeignete Garverfahren weicher und gut kaubar zubereiten

Das Speisenangebot sollte dennoch vielfältig und leicht verzehrbar sein sowie appetitlich aussehen.

Schluckstörungen

Eine Schluckstörung kann durch verschiedene Krankheiten ausgelöst werden, die den Schluckvorgang und damit die Nahrungsaufnahme stark beeinträchtigen.

Dazu zählen zum Beispiel:

  • Demenz
  • Schlaganfall
  • Parkinson
  • Multiple Sklerose

Essen und Trinken wird bei den Betroffenen zu einer großen Herausforderung. Häufig kommt es zu Schmerzen beim Schlucken. Aufgrund der Angst sich zu verschlucken, werden Speisen und Getränke häufig abgelehnt und hat Appetitlosigkeit, Gewichtsabnahme und Mangelernährung zur Folge.

Neben der therapeutischen Behandlung spielt auch die Speisenzubereitung eine wichtige Rolle. Dabei ist es erforderlich, die Konsistenz der Mahlzeiten oder einzelner Komponenten, die Größe der Portion auf der Zunge sowie die Hilfestellung beim Essen individuell anzupassen.

Dazu empfiehlt die DGE in ihrem „Qualitätsstandard für Seniorinnen und Senioren“ einen vierstufigen Kostaufbau mit vier Konsistenzformen für die Behandlung von Schluckstörungen:

Stufe 1

Konsistenz: passiert / flüssig

Stufe 2

Konsistenz: püriert

Stufe 3

Konsistenz: teilpüriert

Stufe 4

Konsistenz: adaptiert / weich, nicht püriert

Wichtig ist, dass Angehörige und Pflegekräfte bzw. TherapeutInnen sowie ÄrztInnen die Symptomatik beobachten. So können Kau- und Schluckstörungen frühzeitig erkannt und Maßnahmen eingeleitet werden, die dazu beitragen, die Freude sowie den Genuss am Essen und Trinken und damit die Lebensqualität der Seniorinnen und Senioren aufrecht zu erhalten.

Weitere Informationen und Materialien

Die DGE bietet Informationsmaterial zu Kau- und Schluckstörungen

Zusätzlich finden Sie Rezeptvorschläge zu Kau- und Schluckstörungen und Informationen zur Pürierten Kost

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