„Vielfalt in der Zwischenverpflegung – Schmecken und Entdecken“ am 9. Mai 2023

Am 9. Mai 2023 – dem bundesweiten Tag der Kitaverpflegung – kamen rund 80 Teilnehmende aus ganz Brandenburg zu einem Online-Nachmittag zusammen, um sich zum Thema „Vielfalt in der Zwischenverpflegung“ zu informieren und auszutauschen.
Aus Elbe-Elster bis in die Uckermark sowie aus der Prignitz bis nach Cottbus und in den Spree-Neiße-Kreis waren neben pädagogischen Fachkräften aus Kita, Kindertagespflege und Hort auch viele Küchenkräfte vertreten.
Dieses große Interesse und das vielseitige Engagement der Teilnehmenden wurde durch ein Grußwort der Ernährungsstaatsekretärin Frau Dr. Töpfer (MSGIV) wertgeschätzt.

Während des Online-Nachmittages gaben uns die Teilnehmenden Einblicke in ihren Praxis-Alltag:

Wie ist die Zwischenverpflegung in den vertretenen Einrichtungen gestaltet?

  • Der Großteil bietet am Morgen ein Frühstück als Hauptmahlzeit an sowie am Nachmittag eine Vesper an.
  • Mehr als die Hälfte bieten zudem ein zweites Frühstück, z. B. in Form einer Obstpause, an.
  • Von der Mehrheit der vertretenen Einrichtungen werden diese Zwischenmahlzeiten frisch vor Ort zubereitet. Bei einem kleinen Anteil der Einrichtungen werden die Mahlzeiten z. T. auch servierfertig angeliefert oder durch Brotdosen der Eltern gestellt.
  • Über die Hälfte der vertretenen Einrichtungen machen ihr Speiseangebot für die Zwischenverpflegung auch auf einem Speiseplan transparent.

Welche Speisen der Zwischenverpflegung sind bei den Kindern besonders beliebt?

Grafik: VNS

Die Grundlagen für die Gestaltung einer ausgewogenen Zwischenverpflegung stellte die Vernetzungsstelle in ihrem Fachimpuls vor

Besonders häufig wurde frischer Obstsalat mit Joghurt oder Müsli-Variationen angegeben. Ein solches Angebot zeigt exemplarisch sehr gut, wie Vielfalt in der Zwischenverpflegung gelingen kann:

  • Abwechslung wird ermöglicht durch saisonale Obstsorten, Müsli-Mischungen (z. B. Haferflocken – zart oder kernig, Dinkelflocken, Cornflakes ohne Zuckerzusatz, Einsatz von Nüssen oder Saaten) und Variation der Milchprodukte (z. B. Joghurt, Dickmilch, Quark).
  • Die Kinder lernen eine Vielfalt an Lebensmitteln mit allen Sinnen kennen.
  • Kinder wählen selbstbestimmt aus den angebotenen Komponenten und stellen sich ihre ganz eigene Mischung zusammen.
  • Motorische Fähigkeiten und die Selbstständigkeit der Kinder werden durch eigenständiges auffüllen gefördert.

Als Hürde für die Umsetzung einer vielfältigen und vollwertigen Zwischenverpflegung wird von vielen das häufig sehr begrenzte Budget genannt. Aber auch Allergien und Unverträglichkeiten sowie der Spagat zwischen der Betreuung der Kinder und dem Vorbereiten der Mahlzeiten stellt die Fachkräfte vor zu meisternde Herausforderungen.

Im Austausch gaben es dazu folgende O-Töne/Praxistipps:

  • Saisonales Obst- und Gemüseangebot bevorzugen, da preisgünstiger als nicht-saisonale Ware.
  • Ein im Voraus der Einrichtung bekannter 4-Wochenspeiseplan für die Mittagsverpflegung erleichtert die Planung der Zwischenverpflegung – besonders dann, wenn diese auf das Mittagsangebot abgestimmt wird.
  • Speiseplanung für die Zwischenverpflegung nicht für 4 Wochen vorplanen, um Angebotsaktionen zu nutzen und somit Wareneinstandskosten gering zu halten.
    Tipp der Vernetzungsstelle: Auch in diesem Fall ist es sinnvoll, die Zwischenverpflegung auf das Mittagsangebot abzustimmen. Indem Reste (z. B. vom Mittagessen), die noch nicht in der Ausgabe waren, weiterverwendet werden, lassen sich ebenfalls die Kosten reduzieren.
So könnte Ihr buntes Müsli-Angebot aussehen (Bild: MSGIV)

Besonders positiv wurden die Berichte der beiden Kitaleiterinnen Frau Röllig-Silex (Kita Arche Noah, Seelow) und von Frau Erdmann-Just (Kita Ameisenhügel, Michendorf) aufgenommen, durch die ein sehr angeregter und konstruktiver Austausch entstand. Die Praxis-Einblicke haben wir in der Rubrik „Über den Tellerrand – Blick in die Praxis“ aufbereitet.

Zu Beginn der Veranstaltung schätzen die Teilnehmenden das Angebot der Zwischenmahlzeiten in ihrer Einrichtung als befriedigend bis gut ein. Motiviert durch die Fachimpulse und Einblicke in die Praxis sowie vom angeregten Austausch untereinander, wurde von den Teilnehmenden neben Praxistipps auch benannt, mit welchen nächsten Schritten das Angebot vor Ort noch weiter optimiert werden soll.

Diese Schritte sind in Brandenburger Einrichtungen als nächstes geplant

Mit den Kindern gemeinsam

  • Obst und Gemüse waschen, schneiden, evt. schälen
  • einen Obstsalat herstellen
  • (Kuchen) backen

Frühstücks- und Vesperangebote in einem Speiseplan für alle darstellen:

  • Speiseplan mit Bildern gestalten
  • bebilderten Speiseplan erweitern – Speisen mit Besteck abbilden

Speisenangebot überarbeiten:

  • einen Veggy-Day einführen
  • verschiedene Dips anbieten
  • mehr Vielfalt, z. B. durch Smoothies und Milchshakes
  • in der Rezeptsammlung der Vernetzungsstelle stöbern

Speiseraum schöner gestalten:

  • Plastik-Geschirr ersetzen
  • Tellergrößen überdenken (verringern)

Pädagog*innen essen gemeinsam mit den Kindern am Tisch.

Umstrukturierung bei der Mahlzeitenorganisation:

  • Restaurant-Betrieb einführen (rollierendes System)
  • mit den großen Kindern wieder zum Selbstauffüllen zurückkehren
  • offenes, freies Frühstück gestalten

Probier-Löffel und separate Probierschälchen einführen.

Korb für freiwillige Obst-Gemüse-Spenden der Eltern verfügbar machen.

Weitere Praxisbeispiele und konkrete Kita-Kontakte finden Sie beim Netzwerk Gesunde Kita.

Das Netzwerk macht Kita-Teams fit für mehr Gesundheitsförderung, indem es neben dem Gesundheitsziel einer gesunden Ernährung auch die Bewegungsförderung und die seelische Gesundheit in den Blick nimmt. Mehr Infos gibt’s in den Vortragsfolien.

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