Proteine gehören zu den Hauptnährstoffen unserer Ernährung und sind wichtig für viele Prozesse in unserem Körper – besonders auch im höheren Lebensalter. Neben den klassischen tierischen Lebensmitteln wie Fleisch, Milch und Eiern rücken zunehmend alternative und neuartige Proteinquellen in den Fokus, zum Beispiel Hülsenfrüchte.
Alternative Proteinquellen als Chance für die Zukunft
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat in einer aktuellen Presseinformation auf die Möglichkeiten einer nachhaltigen Ernährung durch alternative und neuartige Proteinquellen hingewiesen. Dazu zählen beispielsweise Fleisch-, Milch-, oder Ei-Ersatzprodukte aus Soja, Erbsen oder Algen sowie fermentierte Lebensmittel.
Als Chance und Herausforderung für die Zukunft werden auch Insekten und Laborfleisch genannt. Diese Lebensmittel sind jedoch in ihrer Zusammensetzung unterschiedlich. Während manche Produkte ernährungsphysiologisch wertvoll sind, enthalten andere viel Salz oder Zucker. Verbraucher*innen sollten daher bewusst einkaufen und auf Qualität achten.
Pflanzenbetonte Ernährung im Alter: Online-Fachtagung der Vernetzungsstellen Brandenburg und Sachsen-Anhalt
Im Rahmen der Online-Fachtagung für Verpflegungsanbieter „Wege zu mehr Nachhaltigkeit in der Seniorenverpflegung“, am 19.06.2025, wurde praxisnah aufgezeigt, wie eine pflanzenbetonte Ernährung im Alter gelingen kann und welche besondere Rolle Proteine dabei spielen. Der Referent Martin Kaak-Wingeyer betonte die Potenziale von pflanzlich orientierter Küche. Herbert Thill ging auf bedarfsgerechte Lösungen ein, auch für Menschen mit Kau- und Schluckstörungen.
In beiden Beiträgen wurde auch die Relevanz von Proteinen für eine ausgewogene und nachhaltige Ernährung im Alter deutlich, um Mangelernährung und gesundheitlichen Problemen vorzubeugen. Ein guter Einstieg kann sein, mit beliebten und bekannten Gerichten zu beginnen – diese lassen sich oft leicht neu interpretieren und verbessern. Zum Beispiel können Mehle aus Hülsenfrüchten als Bindemittel in Gemüse-Creme-Suppen oder Saucen verwendet werden. Auch teilausgemahlenes Mehl oder Vollkornmehl lässt sich gut in klassischen Rezepten wie Pfannkuchen einsetzen.
Neues Gutachten spricht sich für Alternativen zu tierischen Lebensmitteln aus
Auch der Wissenschaftliche Beirat für Agrarpolitik, Ernährung und gesundheitlichen Verbraucherschutz (WBAE) beim Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) spricht sich in einem neuen Gutachten für eine gezielte Förderung pflanzlicher und biotechnologischer Alternativen zu tierischen Lebensmitteln aus. Diese Alternativprodukte können dazu beitragen, Umweltbelastungen und die negativen Auswirkungen der Nutztierhaltung zu verringern. Außerdem können sie das Tierwohl und die öffentliche Gesundheit fördern.
Der Beirat betont dabei, wie wichtig faire Wettbewerbsbedingungen sind – etwa durch eine angepasste Mehrwertsteuer oder transparente Verbraucherinformationen. Ziel ist ein schrittweiser Wandel hin zu zukunftsfähigen Agrar- und Ernährungssystemen, in denen ökologische, soziale und regionale Aspekte gleichermaßen mitgedacht werden
Weitere Informationen:
DGE: Presseinformation „Alternative Proteinquellen: Lösungen für eine nachhaltigere Ernährung“
WBAE: Presseinformation: „Alternativen zu tierischen Lebensmitteln ermöglichen mehr Auswahl am gemeinsamen Tisch – neue Chancen für Umwelt, Tierwohl und eine gesunde Ernährung“
Präsentation Referent Martin Kaak-Wingeyer
Präsentation Referent Herbert Thill
Rezeptbeispiel: Blumenkohlsteaks
Bildnachweis: Ariel Núñez Guzmán – pixabay