Gut verpflegt im häuslichen Umfeld

Sie sind schon etwas älter und der Einkauf bzw. die Zubereitung Ihres Essens wird Ihnen zu mühsam? Oder sind Sie Angehörige*r oder Fachkraft? Suchen Sie Anregungen und Informationen für eine gute Versorgung von älteren Menschen im eigenen häuslichen Umfeld?
Dann sind Sie hier genau richtig!
Wir haben viel Wissenswertes für eine geeignete Außer-Haus-Verpflegung von Seniorinnen und Senioren, also Versorgung von älteren Menschen, die im eigenen Haushalt wohnen, aber nicht mehr selbstständig einkaufen oder kochen (können), für Sie zusammengestellt.

Außer-Haus-Verpflegung – was bedeutet das eigentlich?

Als klassische Außer-Haus-Verpflegung bezeichnet man Mahlzeiten, welche entweder außerhalb des eigenen Haushalts eingenommen werden oder nicht im eigenen Haushalt zubereitet werden. Dazu zählen u. a.

  • Lieferdienste mit Tiefkühl- oder warm gehaltenen Gerichten
  • Essen auf Rädern mit meist klassischer täglicher (Warm-)Anlieferung
  • Gemeinsame Mittagstische, z. B. organisiert in Seniorentreffs
  • Öffentliche Kantinen, Mensen, Restaurants und Cafés
  • Schnelle Gerichte in Fast-Food-Ketten und Imbissstuben

Die Kompetenzstelle Außer-Haus-Verpflegung stellt Informationen, Schulungen und Materialen für die Außer-Haus-Verpflegung – beispielsweise zu den Themen gesunde und nachhaltige Ernährung, ökologische Lebensmittelbeschaffung und Abfallvermeidung – zur Verfügung.

„Essen auf Rädern“ – Lieferung von Mittagessen bis an die Haustür

Wenn der Einkauf, das Tragen der Einkaufstaschen oder auch die selbständige Zubereitung der Mahlzeiten zu mühsam werden, kann „Essen auf Rädern“ eine nützliche Unterstützung bieten. Das ermöglicht auch den Verbleib im eigenen Wohnumfeld.

„Essen auf Rädern“ ist ein mobiler Mahlzeitendienst, der Menschen regelmäßig mit Mahlzeiten versorgt und direkt an die Haustür liefert. Der Service richtet sich an Senior*innen, die sich nicht mehr selbst versorgen können oder wollen sowie an Menschen mit körperlichen Einschränkungen. Auch für Menschen, die sich aus gesundheitlichen Gründen vorübergehend nicht selbst versorgen können, ist „Essen auf Rädern“ eine gute Alternative.

Das bietet „Essen auf Rädern“:

  • Das tägliche Mahlzeitenangebot ist abwechslungsreich zusammengestellt.
  • Eine Anpassung an spezielle Bedürfnisse ist möglich, z. B. Diätkost, vegetarische oder spezielle Schonkost für Menschen mit bestimmten gesundheitlichen Anforderungen.
  • Die tägliche oder regelmäßige Lieferung sind i.d.R. individuell auszuhandeln. Meist werden die Mahlzeiten einmal täglich oder mehrmals wöchentlich nach Hause geliefert.
  • Die Mahlzeiten können wahlweise (tief-)gekühlt oder servierfertig geliefert werden.
  • Je nach Anbieter können Qualität, Service und Preis unterschiedlich ausfallen.

Weitere Infos und Hilfen für „Essen auf Rädern“

Bevor eine Entscheidung für ein Angebot getroffen wird, ist es ratsam, verschiedene Optionen zu vergleichen und gegebenenfalls ein Probeessen in Anspruch zu nehmen. Die Verbraucherzentrale sowie das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) haben dafür Checklisten erstellt, die Kriterien für die Auswahl eines mobilen Menüdienstes enthalten.

Weitere Aspekte zu „Essen auf Rädern“

Aspekte der Nachhaltigkeit
Genussvoll, gesund und nachhaltig essen im Alter – was bedeutet das?

Viele Senior*innen wünschen sich eine Ernährung, die nicht nur Genuss bietet, sondern auch die Gesundheit fördert und zudem nachhaltig ist. Doch was heißt das eigentlich? Eine nachhaltige Ernährung berücksichtigt ökologische, soziale und gesundheitliche Aspekte – so werden sowohl die eigene Gesundheit als auch die Umwelt geschützt.

Was macht eine nachhaltige Ernährung aus?

Nachhaltige Ernährung geht über die reine Lebensmittelauswahl hinaus. Sie umfasst eine ganzheitliche Sicht auf den gesamten Ernährungsprozess – von der Erzeugung bis zum Konsum. Hier sind einige wesentliche Aspekte für eine klimafreundliche und gesundheitsfördernde Ernährung:

  • Überwiegend pflanzliche Lebensmittel genießen: Eine pflanzenbasierte Ernährung entlastet die Umwelt und bietet wertvolle Nährstoffe.
  • Saisonal und regional einkaufen: Lebensmittel, die in der jeweiligen Jahreszeit vor Ort verfügbar sind, sind oft frischer und haben eine bessere Umweltbilanz.
  • Fair und nachhaltig produziert: Durch die Auswahl fair gehandelter Produkte werden soziale Standards unterstützt.
  • Wenig verarbeitete Produkte bevorzugen: Unverarbeitete oder minimal verarbeitete Lebensmittel sind oft gesünder und ressourcenschonender.
  • Zukunftsorientiert denken: Eine nachhaltige Ernährung schafft die Grundlage für ein gesundes Leben – heute und für kommende Generationen.
Nachhaltigkeit in der Gemeinschaftsverpflegung

Die steigende Sensibilität für Gesundheit, Klima und Umwelt hat dazu geführt, dass sich immer mehr Verantwortliche mit den Anforderungen einer nachhaltigen und gesundheitsfördernden Verpflegung auseinandersetzen. Strukturelle Veränderungen entlang der gesamten Prozesskette sind notwendig – von der Erzeugung und Lagerung der Lebensmittel bis hin zur Verarbeitung und Reduzierung von Lebensmittelabfällen.

Um dies zu unterstützen, hat die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) Qualitätsstandards für die Gemeinschaftsverpflegung entwickelt. Diese Standards verankern die Nachhaltigkeit in allen Prozessschritten und bieten Orientierung für eine Verpflegung, die sowohl die Gesundheit als auch die Umwelt schützt.

Pflicht für Mehrwegangebote

Aus Umweltschutzgründen sind seit dem 1. Januar 2023 Gastronomie und Lieferdienste wie „Essen auf Rädern“-Anbieter dazu verpflichtet, ihren Kund*innen auch eine Mehrwegalternative für Speisen und Getränke anzubieten.

Das Essen in Mehrwegverpackung muss zum gleichen Preis (Pfand ausgenommen) wie die Einwegvariante angeboten werden und in allen verkauften Angebotsgrößen zur Verfügung stehen. Außerdem müssen die Kunden über das Mehrwegangebot informiert werden.

Sie wurden noch nicht informiert? Dann fragen Sie direkt bei Ihrem Anbieter nach einer Mehrweg-Lösung!

Weitere Materialien und Informationen zur Mehrwegangebotspflicht erhalten Sie bei der Vernetzungsstelle Verpackungsreduktion.

Anbieterdatenbank Brandenburg

Unsere Datenbank „Speisenanbieter im Land Brandenburg“ bietet Ihnen Unterstützung bei der Suche von Essenslieferanten in Ihrer Region.

Hier können Unternehmen für Seniorenverpflegung, sowie Kita- und Schulverpflegung kostenlos und öffentlich einsehbar ihr Angebot darstellen. Kleine, regionale Unternehmen sind hier genauso sichtbar wie große, überregionale Anbieter.

Hier geht es zu unserer Datenbank.

Essen in Gemeinschaft – gerade im Alter wichtig!

Viele Senior*innen in Brandenburg leben zu Hause und kümmern sich selbstständig um ihre täglichen Mahlzeiten. Einige werden auch bedarfsgerecht durch Dritte oder Angehörige versorgt. Vor allem Alleinlebende ernähren sich jedoch nicht immer bedarfsgerecht oder verlieren mit der Zeit die Lust, nur für sich selbst zu kochen. Mit zunehmendem Alter oder eingeschränkter Mobilität aufgrund von Krankheit kann dies jedoch oft zu Vereinsamung führen. Gerade gemeinsame Mahlzeiten im Alter spielen eine bedeutende soziale und kulturelle Rolle. Sie strukturieren den Tag und bieten die Möglichkeit für soziale Kontakte und Gemeinschaftsgefühl.

Gemeinsame Mittags- oder Nachbarschaftstische können Senior*innen einerseits mit einem bedarfsgerechten Essenangebot unterstützen. Andererseits leisten sie einen wesentlichen Beitrag zur Gesundheitsförderung und sozialen Teilhabe im Alter.

Als Aktionsformat und Ergänzung zum täglichen Angebot, können generationsübergreifende Küchenpartien, die gemeinsam mit Älteren und Kindern bzw. Jugendlichen durchgeführt werden, eine tolle Alternative sein.

Gemeinsame Mittags- oder Nachbarschaftstische

Essen in Gemeinschaft ist wichtig, vor allem jedoch im Alter. Gemeinsame Mittags- und Nachbarschaftstische bieten Senior*innen die Möglichkeit in Gemeinschaft zu essen, ohne selbst kochen zu müssen.

Gemeinsame Mittagstische für ältere Menschen
Genussvoll, gesund und nachhaltig essen im Alter – was bedeutet das?

Das Angebot der Mittagstische für ältere Menschen bedeutet, ihnen die Möglichkeit zu geben, Gemeinschaft zu erleben, soziale Kontakte zu pflegen und gleichzeitig eine leckere, warme und vollwertige Mahlzeit zu genießen. Für hohe Akzeptanz kann ein begleitendes Angebot vor oder nach dem Essen sorgen. Beispiele dafür sind Kartenspiele, Lesungen, Bewegungsübungen, Vorträge oder Mit-Mach-Aktionen zu den Themen Gesundheit, Ernährung und Bewegung.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie solche Angebote in Kommunen, Städten oder Dörfern eigenständig organisiert werden können:

  • Wenn sowohl Personen mit Kochkompetenzen als auch passende Räumlichkeiten wie Küche, Essensraum und entsprechende Ausstattung vorhanden sind, kann das Essen vor Ort zubereitet und gemeinsam verzehrt werden.
  • Falls zwar geeignete Essensräume, etwa in Mehrgenerationenhäusern, Bürgerzentren, Vereinsheimen oder Kirchengemeinden vorhanden sind, jedoch keine Küche, können die Mahlzeiten von Partnern geliefert werden. Z. B. von Catering-Unternehmen, Großküchen, Metzgereien oder Restaurants.
  • Wenn weder eine Küche noch Räumlichkeiten für den Verzehr der Mahlzeiten verfügbar sind, bestehen möglicherweise in der Cafeteria einer nahe gelegenen Einrichtung Nutzungsmöglichkeiten, um gemeinsame Mittagstische für Senior*innen zu organisieren bzw. anzubieten. Hierzu zählen Schulen, Kantinen oder Restaurants in der Umgebung.

Hilfe zur Umsetzung, Beispiel-Kommunen und geeignete Rezepte finden Sie in der rechten Spalte im lila Kasten „Materialien und Hilfen zur Etablierung von Mittagstischen in Ihrer Kommune“.

Nachbarschaftstische für ältere Menschen

In vielen Städten und Gemeinden in Deutschland sind organisierte Mittagstischangebote für Senior*innen bereits ein fester Bestandteil des sozialen Angebots. Gerade in ländlichen Regionen, wo es oft keine oder nur wenige Mittagsangebote gibt, stehen Akteur*innen der Seniorenarbeit jedoch vor großen Herausforderungen. Hier können Nachbarschaftstische eine wertvolle Ergänzung sein.

Grundidee der Nachbarschaftstische ist dabei, dass engagierte Bürger*innen ältere Nachbar*innen regelmäßig zu einer gemeinsamen Mittagsmahlzeit in ihr Zuhause einladen. Die Gäste beteiligen sich an den Sachkosten der Mahlzeit, wodurch das Angebot auch für Menschen mit geringem Einkommen erschwinglich bleibt. In familiärer Atmosphäre genießen die älteren Menschen ein köstliches Essen und erfahren die Gemeinschaft, die im Alltag oft fehlt. So wird das Mittagessen nicht nur zu einem gesunden und leckeren Erlebnis, sondern auch zu einer Möglichkeit, neue Kontakte zu knüpfen, Verbindungen zu schaffen und den Zusammenhalt in der Nachbarschaft zu stärken. Vor allem für alleinstehende Senior*innen kann diese Form des gemeinsamen Essens eine wertvolle Unterstützung und ein Moment der Geselligkeit, eine wohltuende Abwechslung und eine willkommene Pause von der Einsamkeit sein.

Die Vorteile der Nachbarschaftstische im Überblick
  • Gesunde Ernährung: Gastgeber*innen stellen ausgewogene und nährstoffreiche Mahlzeiten bereit und tragen so zu einer gesunden Ernährung ihrer Gäste bei.
  • Soziale Kontakte: In einer vertrauten, familiären Umgebung entstehen Freundschaften und soziale Verbindungen, die gerade älteren Menschen neue Impulse und Lebensfreude geben.
  • Unterstützung im Alltag: Für Senior*innen, die alleine leben und möglicherweise keine Tatkraft zum Kochen aufbringen können, sind Nachbarschaftstische eine wertvolle Hilfe und entlasten den Alltag.
  • Selbstwert und Wertschätzung: Auch die Gastgeber*innen erleben Wertschätzung durch ihre Gäste und können ihr Interesse am Kochen und an der Nachbarschaftsarbeit sinnvoll einbringen.
Verschiedene Formen der Nachbarschaftstische

Die Gestaltung der Nachbarschaftstische kann flexibel und kreativ an die Bedürfnisse und Ressourcen der Gemeinschaft angepasst werden. Zum Beispiel:

  • Einladungen durch Privatpersonen: Menschen, die gern kochen und sich in der Nachbarschaft engagieren möchten, laden Senior*innen zu sich nach Hause ein.
  • Selbstorganisierte Gruppen: Auch ältere Menschen selbst können sich zusammenschließen und abwechselnd gemeinsam kochen oder Mahlzeiten im Wechsel in verschiedenen Haushalten zubereiten.

Hilfe zur Umsetzung, Beispiel-Kommunen und geeignete Rezepte finden Sie in der rechten Spalte im lila Kasten „Materialien und Hilfen zur Etablierung von Nachbarschaftstischen in Ihrer Kommune“.

Generationsübergreifende Küchenpartien

Die generationsübergreifende Küchenpartie ist kein Angebot für das tägliche Mittagessen. Es kann allerdings eine gute Grundlage sein, um Menschen übers gemeinsame Kochen zusammenzubringen – vielleicht entstehen daraus auch kontinuierliche Nachbarschaftstische o.ä.

In betreuten Aktionen kochen ältere Menschen gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen. Der Austausch und das voneinander Lernen stehen dabei im Vordergrund – neben den leckeren gemeinsam zubereiteten und verspeisten Gerichten. Das Konzept dafür wurde von der Plattform Ernährung und Bewegung (Peb) im Rahmen einer INFORM Förderung entwickelt und steht zur Nachahmung für Interessierte zur Verfügung. Die Vernetzungsstelle in Brandenburg hat dafür einen Info-Ordner erarbeitet und stellt für lokale Aktionen Küchenschürzen zur Verfügung.

Mehr Informationen und Ideen zur Umsetzung finden Sie auf der Seite Küchenpartie im Land Brandenburg.

Wenn Sie am Projekt teilnehmen möchten, können Sie den Info-Ordner bei uns bestellen.

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