Mitte April 2024 veröffentlichte die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN das Gutachten „Was ist uns Ernährung wert? Eine Statusanalyse zu Potenzialen der Brandenburger Gemeinschaftsverpflegung unter besonderer Betrachtung des Potenzials von regionalen und Bio-Produkten“. Darin werden aktuell erhobene Daten zur Gemeinschaftsverpflegung im Land Brandenburg in Zusammenhang mit möglichen Potenzialen für regionale und Bio-Produkte gebracht.
Im Fachgespräch „Vom Acker bis zum Teller: Wie bekommen wir regional und Bio in die Gemeinschaftsverpflegung?“ wurden die Ergebnisse des Gutachtens in Kloster Lehnin vorgestellt. Die Autoren sowie Expertinnen und Experten aus den Bereichen Landwirtschaft, Verarbeitung und Gemeinschaftsverpflegung diskutierten die Ergebnisse vor dem Hintergrund ihres jeweiligen Erfahrungsschatzes.
Die Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung Brandenburg hatte die Konzeption dieser Befragung letztes Jahr fachlich begleitet, stand für Interviews zur Verfügung und hatte im Netzwerk um rege Teilnahme seitens der Schulen und Schulträger geworben. Auch sie brachte in Kloster Lehnin ihre Erfahrungen aus der Vernetzungsstellenarbeit in die Diskussion ein: „Den großen Bedarf an fachlicher Unterstützung bei der Vorbereitung und Durchführung von qualitätsorientierten, einrichtungsspezifischen Ausschreibungen können wir bestätigen. Dank eines zusätzlichen GKV-Projektes konnten wir eine neue webbasierte Praxishilfe für brandenburgische Kita- und Schulträger entwickeln. Mit diesem KOMPASS für die Vergabe von Kita- und Schulverpflegungsleistungen inkl. Leistungsverzeichnis-Generatoren bieten wir seit Ende letzten Jahres fachliche Unterstützung und beraten dazu. Wir hoffen, dieses Projekt mit Mitteln der GKV ab Sommer fortsetzen zu können.“, berichtet Dr. Maren Daenzer-Wiedmer, Leiterin der Vernetzungsstelle Brandenburg.
Die wichtigsten Erkenntnisse der Untersuchungen im Gutachten sind (auszugsweise):
- Gemeinschaftsverpflegung hat durch die Teilnehmer- und Essenszahl großes Potential
- Wunsch nach regionalen und Bioprodukten ist vorhanden
- Vielfältige Einzelprobleme verhindern regionale Wertschöpfung
- Es braucht ein sinnvolles Anreizsystem
- Kommunikation und Vernetzung sind Schlüsselfaktoren
Aus diesen Ergebnissen leiten die Autoren konkrete Handlungsempfehlungen für Politik und Verwaltung im Land Brandenburg ab (auszugsweise):
- Investitionen in Anreize für betriebliche Prozessumstellungen und Transformationsprozesse
- Investitionen in Fachpersonaloffensive
- Etablierung kontinuierlicher Kommunikationsformate entlang der Wertschöpfungskette
- Schaffung besserer Infrastruktur im Verarbeitungsbereich
- Fachliche Unterstützung bei (notwendiger individueller) Ausschreibungskultur
- Entwicklungen und Bedarfe sichtbar machen durch kontinuierliches Datenmonitoring im Bereich der Gemeinschaftsverpflegung
- Kostenlose Mittagsverpflegung in Kitas und Schulen
Das Gutachten steht auf der Internetseite der Fraktion Bündnis90/Die Grünen im Brandenburger Landtag als PDF-Datei zum Download bereit.
Auf der Internetseite der Vernetzungsstelle Brandenburg finden Sie Informationen zum KOMPASS.
